Freitag, 8. Juli 2011

Journalistische Arbeit?

Wenn man gerade die Online-Auftritte der Tageszeitungen durchstöbert, so fällt einem etwas auf:
Es gibt mehr und mehr Beiträge, die sich bei Videoportalen, Foren und "Social Networks" bedienen. Häufiger zu beobachten sind die "Interaktionen" mit den Lesern. Es werden zum Beispiel Gruppen zu einem Thema gegründet, bei dem sich die Menschen dazu äußern können. Diese Erfahrungen werden dann als Geschichten aufgenommen und ergeben dann journalistischen Inhalt.
Auf der einen Seite finde ich es ja eine moderne Umgehensweise mit den technischen Möglichkeiten, es erinnert mich aber auch zunehmend an die seichte Bombardierung des Nachmittags-Fernsehens. Kaum Kreativität, viel Kopie, inhaltliche Leistung von Dritten. Man spart sich den Weg in die Fußgängerzonen dadurch, aber genau diese Nähe ist doch etwas Positives. Okay, es wird weniger falsch zitiert, da man es ja direkt per copy&paste verwenden kann, aber das war es auch schon. Ich sehe hier sogar einen gewisses Problem: Die Mitglieder der Social Networks nehmen an diesen Diskussionen teil, ohne dass sie wissen, dass es für redaktionellen Inhalt genutzt wird bzw. in welcher Form es genutzt wird. Es wird die scheinbar vertraute Nähe und "Anonymität" des Netzes ausgenutzt.
Es ist die Frage, ob das Bewusstsein des einzelnen Benutzers bereits ausgeprägt genug ist, um die Situationen einschätzen zu können, oder ob das Verantwortungsbewusstsein des Verlages hier eingreifen bzw. regulieren muss.
Die Entwicklung muss beobachtet werden, aber eines ist sicher: Es wird alles vernetzter und komplizierter und einfacher. Ein Widerspruch? Ja und nein...

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